TEST aus "Fachblatt Musik Magazin" August 1991:

 

EDEL SEI DER BASS ... Fünfsaiter Human Base Max

   Max HUMAN BASE

Für Beobachter der Szene hierzulande ist unschwer zu erkennen, daß in Deutschland hergestellte Bässe in ihrem Beliebtheitsgrad auf dem Vormarsch sind. Schon seit längerem zeigt sich, daß deutsche Bässebauer die Nase vorn haben und neue Schritte wagen. Bezüglich der Holzauswahl und Verarbeitung stehen sie amerikanischen Nobelherstellern in nichts nach. Ein gutes Beispiel dafür ist das Modell Max von Human Base, das in Sachen Elektronik einiges Neues zu bieten hat.

Konstruktion und Verarbeitung

Den Kern des Instrumentes bildet der durchgehende Hals. Er besteht aus drei Streifen Vogelahorn, die mit zwei sehr schmalen Nußbaumholz-Streifen voneinander getrennt sind. Die Kopfplatte wurde aufgeleimt. Dadurch hat sie einen geraden Holzfaserverlauf. Der Vorteil dabei ist, daß die Kopfplatte im Vergleich zu einer aus einem Stück Holz bestehenden Hals/ Kopfplatten-Konstruktion viel mehr an Stabilität, sprich Robustheit gewinnt. Für das Griffbrett hat Human Base besonders hartes CeylonEbenholz verwendet. Die angeleimten Korpusteile aus Bergahorn sind von einer durchgehenden Decke aus Vogelahorn überdeckt, so daß der Baß von vorn betrachtet den Anschein erweckt, einen angeleimten oder aufgeschraubten Hals zu besitzen. Als Zwischenlage dient hier, wie bei den Halsstreifen, eine dünne Schicht Nußbaumholzes. Optisch charakteristisch für den Human Base Max ist die schön modellierte Korpusausfräsung in der den Klangreglern gegenüberliegenden Seite, welche die drei Holzschichten bzw. Holzarten des Korpusses gut erkennen läßt. Ebenso zweckmäßig wie außergewöhnlich ist die speziell geformte Mulde auf der Rückseite am Übergang zwischen Hals und Korpus, die das Greifen in den höheren Lagen sehr erleichtert. Die Korpusformgebung ist so gestaltet, daß sich der Baß leicht nach hinten neigt und so eine ideale Übersicht über das Griffbrett bietet, was besonders für ungeübte Fünfsaiter-Bassisten unbedingt notwendig ist. Meisterhaft gelungen ist die gesamte Holzverarbeitung des Instrumentes. Die durchsichtige Polyester-Hochglanzlackierung verleiht dieser Baßgitarre ein nobles Aussehen.

Hölzer

Gotoh-Stimmechaniken ziehen die Saiten leicht und präzise in die gewünschte Stimmung und halten diese auch problemlos. Die speziell für den Max angefertigte Stegkonstruktion besteht aus massivem Messing. Sie ist zweiteilig konstruiert, wobei die Saiten jeweils in die "Ballend"-Halter eingelegt und über die einzelnen Saitenreiter geführt werden. Jeder Saitenreiter ist in Höhe und im seitlichen Abstand zu seinem Nachbarn einstellbar. Hat man die richtige Oktavstimmung und den gewünschten Saitenabstand erzielt, braucht man die Reiter lediglich einmal seitlich in ihrer Gesamthalterung festzuschrauben und erhält einen stabile, sichere, wackelfreie Feststellung der Reiter. Somit ist das Einstellen der Oktave nur noch dann zu wiederholen, wenn man eine andere Saitenstärke verwendet.

Metallteile, Mechanik

Gotoh-Stimmechaniken ziehen die Saiten leicht und präzise in die gewünschte Stimmung und halten diese auch problemlos. Die speziell für den Max angefertigte Stegkonstruktion besteht aus massivem Messing. Sie ist zweiteilig konstruiert, wobei die Saiten jeweils in die "Ballend"-Halter eingelegt und über die einzelnen Saitenreiter geführt werden. Jeder Saitenreiter ist in Höhe und im seitlichen Abstand zu seinem Nachbarn einstellbar. Hat man die richtige Oktavstimmung und den gewünschten Saitenabstand erzielt, braucht man die Reiter lediglich einmal seitlich in ihrer Gesamthalterung festzuschrauben und erhält einen stabile, sichere, wackelfreie Feststellung der Reiter. Somit ist das Einstellen der Oktave nur noch dann zu wiederholen, wenn man eine andere Saitenstärke verwendet.

Bespielbarkeit und Sustain

Aufgrund der luftgetrockneten Hölzer ist dieser Baß relativ leicht, relativ deshalb, weil ein Fünfsaiter wegen seines breiteren Halses immer ein wenig mehr wiegen wird als sein viersaitiger Kollege. Dank der fein justierbaren Saitenreiter kann die Saitenlage sehr tief eingestellt werden. Der zwar breite, aber vergleichsweise flache Hals ermöglicht eine lockere Bespielbarkeit. Der bereits erwähnte spezielle Daumenausschnitt auf der Rückseite am Übergang zwischen Hals und Korpus erlaubt dem Spieler ein müheloses Greifen hoher Töne. Selbst die höchsten Lagen auf E- und sogar H-Saite sind erreichbar, wobei die Grenzen hier von der Anatomie des Spielers selbst gesetzt werden. Unterstützt durch die größere Masse des FünfsaiterHalses entwickelt sich ein sehr fülliger, lange anhaltender Ton. Er verebbt sehr langsam und man hat den Eindruck, daß die Schwingungen gar nicht nachlassen Aufgrund der luftgetrockneten Hölzer ist dieser Baß relativ leicht, relativ deshalb, weil ein Fünfsaiter wegen seines breiteren Halses immer ein wenig mehr wiegen wird als sein viersaitiger Kollege. Dank der fein justierbaren Saitenreiter kann die Saitenlage sehr tief eingestellt werden. Der zwar breite, aber vergleichsweise flache Hals ermöglicht eine lockere Bespielbarkeit. Der bereits erwähnte spezielle Daumenausschnitt auf der Rückseite am Übergang zwischen Hals und Korpus erlaubt dem Spieler ein müheloses Greifen hoher Töne. Selbst die höchsten Lagen auf E- und sogar H-Saite sind erreichbar, wobei die Grenzen hier von der Anatomie des Spielers selbst gesetzt werden. Unterstützt durch die größere Masse des FünfsaiterHalses entwickelt sich ein sehr fülliger, lange anhaltender Ton. Er verebbt sehr langsam und man hat den Eindruck, daß die Schwingungen gar nicht nachlassen Aufgrund der luftgetrockneten Hölzer ist dieser Baß relativ leicht, relativ deshalb, weil ein Fünfsaiter wegen seines breiteren Halses immer ein wenig mehr wiegen wird als sein viersaitiger Kollege. Dank der fein justierbaren Saitenreiter kann die Saitenlage sehr tief eingestellt werden. Der zwar breite, aber vergleichsweise flache Hals ermöglicht eine lockere Bespielbarkeit. Der bereits erwähnte spezielle Daumenausschnitt auf der Rückseite am Übergang zwischen Hals und Korpus erlaubt dem Spieler ein müheloses Greifen hoher Töne. Selbst die höchsten Lagen auf E- und sogar H-Saite sind erreichbar, wobei die Grenzen hier von der Anatomie des Spielers selbst gesetzt werden. Unterstützt durch die größere Masse des FünfsaiterHalses entwickelt sich ein sehr fülliger, lange anhaltender Ton. Er verebbt sehr langsam und man hat den Eindruck, daß die Schwingungen gar nicht nachlassen wollen.

Elektronik

Der Human Base Max bietet eine Elektronikschaltung, die zukunftsweisend ist. Warum? Immer mehr Baßanlagen - angefangen hat es mit dem Bugatti-Gesamtkonzept von Glockenklang - entpuppen sich als "Super-HiFi-BaßÜbertragungsanlagen", und im Studio muß die Elektronik des Basses digitaler Technik entgegentreten. Da ist jegliches Rauschen fehl am Platz. Andererseits ist es aber leider die Norm, daß man nur mit einer aktiven Elektronik den Baßsound unserer Tage zufriedenstellend beeinflussen kann. Sie ist es, welche die gewÜnschten wuchtigen Tiefen, die klarsten Höhen, die knurrigsten Mitten usw. möglich macht. Das alles wird mit Hilfe von elektrischer Energie erzielt. Eine 9-Volt-Batterie allein ist aber nicht in der Lage, einen rauschfreien Sound zu übertragen. Entweder braucht man eine externe Stromversorgung per Netzteil, wie beispielsweise bei Alembic-Bässen, oder man verwendet mehrere 9-Volt-Batterien, die schon nach wenigen Betriebsstunden "verlutscht" sind. Auf lange Sicht ist die Lösung für dieses Manko eine Entwicklung passiver Elektroniken, die ebenso gute Dienste leisten können wie die heutigen aktiven Systeme, was bislang aber noch nicht geschafft wurde.
Der Human Base bietet eine Elektronik mit der Auswahl von drei verschiedenen Funktionsmöglichkeiten. Besitzer von Spitzen-Baßanlagen, bei denen die Einstellungsmöglichkeiten bzw. die Elektronik des Basses im Grunde überflüssig sind, können die gesamte Elektronik mit Lautstärkeregler und Panoramaregler mittels zweier Druckschalter umgehen. Sie trennen beide Tonabnehmer vollkommen von der Elektronik des Basses ab und ihr Signal wird direkt an den Verstärker weitergegeben. Auch im Studio wird die Arbeit dadurch wesentlich erleichtert. Eine weitere Variante ergibt sich durch den Aktiv/Passiv-Schalter. Betreibt man den Max passiv, sind die Tonabnehmer lediglich mit Lautstärke- und Panoramaregler verbunden. Die dritte Möglichkeit ist, die aktive Elektronik einzuschalten, dann arbeiten Lautstärke-, Panorama-, aktiver Höhen- und aktiver Baßregler. Hierbei hat man freilich die besten Regelmöglichkeiten und die meisten Bassisten werden auf diese Betriebsart zurückgreifen, wenn sie nicht gerade im Studio sind.
Ganz gleich aber, welche Elektronikschaltung benutzt wird, der von der Holzzusammenstellung bestimmte Klangcharakter des Basses an sich ist stets gleich. Tiefe, warme Bässe dominieren bei diesem Instrument. Mich verblüffte hierbei, wie tief die Bässe in den Keller hinabreichen, ohne daß man den Bässeregler hilfreich hinzuziehen muß. Bei der Verkabelung der Elektronik hat Siggi Jäger auf die Erfahrungen von Glockenklang-Chef Udo Klempt-Gießing zurückgegriffen. So wurde zum Beispiel zur Verdrahtung der gesamten Elektronik von den Tonabnehmern bis zur Anschlußbuchse spezielles Kabelmaterial wie Teflonkabel und Silberdraht verwendet. Direkte Verbindungen ohne unnötige Lötpunkte bewirken eine weitgehend verlustfreie Übertragung des Tonsignales. Das dies wirklich etwas bewirkt, ist unüberhörbar. Die Mitten kommen sauber, ohne irgendweIche muffigen, dumpfen Sounds zu übertragen. Dies ist in Anbetracht all der Tiefenmacht, die der Baß in sich birgt erstaunlich. Auch die Höhen klingen klar und deutlich, nicht allzu fetzend und reißerisch, sondern sanft perlend und dabei singende Obertöne produzierend.
Es entsteht insgesamt ein feines, sauberes und dabei strahlendes Baßklangbild, das dem Sound des Bassisten nicht von vornherein einen Stempel aufsetzt, sondern durchaus variabel ist. Ob der Baß nun leidenschaftlich knurrend oder esoterisch schwebend klingen soll, das entscheidet allein der Bassist durch seine Spieltechnik. Die ausgezeichnete Ansprache der Saiten auf kleinste Spielnuancen tut ihr übriges dazu, die Kreativität des Bassisten zu unterstützen.


Gesamturteil

Der Max-Baß von Human Base ist ein Instrument für moderne Bassisten, die genau wissen, wodurch sich ein guter Baßsound auszeichnet und sich dabei tatkräftige Unterstützung von ihrem Instrument wünschen. Wuchtig tiefe Kellerbässe sind das herausragende Merkmal. Daß die Tonabnehmer den von Haus aus schon guten Sound unter Umgehung der restlichen Elektronik supersauber und ohne störende Nebengeräusche übertragen können, verleiht dem Max das Flair eines ganz besonderen Instrumentes. Verarbeitung und Bespielbarkeit unterstreichen das in jeder Hinsicht gute Bild, das ich mir von ihm machen konnte. Billig ist der Baß nicht, aber offensichtlich sind Instrumente dieser Qualität heutzutage nicht mehr für einen geringeren Preis zu bekommen.

Ü B E R S I C H T

Herkunftsland: Deutschland
Bauweise: durchgehender Hals, aktive/passive Elektronik (9-Volt-Batterie)
Hölzer: Hals - 3 Streifen Vogelaugenahorn, 2 Streifen Nußbaum
Korpuskern - Bergahorn
Zwischenschicht- Nußbaum
Korpusdecke - Vogelahorn
Kopfplatte Bergahorn/Nußbaum/Vogelahorn
Griffbrett - Ebenholz
Länge des Basses: 112 cm
Mensur: 86,4 cm
Griffbrettlänge: 66,7 cm
Halsbreite: am O-Bund 5,3 cm, am 24. Bund 7,3 cm Bünde: 24 plus O-Bund
Bünde: 24 plus O-Bund
Tonabnehmer: 2 x Bartolini "Soapbar"-Typ
Lautstärkeregeler: 1
Tonabnehmerregler: 1 Panorama
Klangregelung: 1 (aktiv) Höhen +/- 15 dB, 1 (aktiv) Baß +/-15 dB
Schalter: 1 x aktiv/passiv,
2 "DI-OUT -Preset" für Tonabnehmer
Mechaniken: 5 x Gotoh G B 7
Steg: "Human Base"-Saitenaufhängung und 7 einzeln einstellbare Reiter
Besanderheit: Tonabnehmer-Direktschaltung


Horst Stachelhaus, Fachblatt Musiker Magazin 1991 zum Seitenanfang